Was zeichnet SySt® gegenüber anderen Verfahren aus?

Bereits seit Mitte der 90er haben wir auf vielen Kongressen und öffentlich geführten Diskussionen die gemeinsamen Quellen und die Unterschiede zwischen unserer und Hellingers Arbeit verdeutlicht.

Die Systemischen Strukturaufstellungen unterscheiden sich von der Arbeit Hellingers in wesentlichen Merkmalen:

Unterschiede SySt und Hellinger (PDF) 123kb

* SySt® betonen das Anliegen der KlientInnen als absolut zentral für den Aufstellungsprozess und legen größten Wert auf eine klare Kontraktarbeit.

* Wir verstehen die SySt® als systemisch-konstruktivistisches Verfahren, das heißt die Ergebnisse der Arbeit entstehen in Kooperation mit den KlientInnen, die an jeder Stelle des Prozesses die Möglichkeit haben, eigene Deutungen und Alternativen, Ideen, Umformulierungen und Fragen einzubringen und auf diese Möglichkeit auch immer wieder hingewiesen werden.

* Die Rolle der Leitung einer SySt® verstehen wir als "Gastgeberschaft" - d.h. wir leisten eine prozessbegleitende Arbeit, die explizit absieht von vorgefassten (ideologisch geprägten) Einsichten in "Ordnungen" und "Gesetzmäßigkeiten", die die teilweise stark deutende Arbeit Hellingers auszeichnen, sondern das Feedback des Klienten/ Auftraggebers wird als konstitutiver Aspekt der Arbeit einbezogen.

* SySt® sind unterschiedsbasiert und betonen den möglichst weitgehenden Verzicht auf Deutungen von Seiten der Gastgeberinnen. Durch Betonung von Fragen nach Unterschieden werden auch von den RepräsentantInnen geäußerte Deutungen, Bilder und Meinungen sanft vernachlässigt.

* Strukturaufstellungen erlauben verdeckte und teaminterne Arbeit, während klassische Familien- wie Organisationsaufstellungen im allgemeinen externe Repräsentanten erfordern und nur mit explizit deklarierten Teilen arbeiten. SySt® als lösungsorientiertes Verfahren zielen stets darauf ab, den Prozess interaktiv auftragsorientiert zu einem Lösungsangebot zu führen - und damit dem System des Klienten ein Angebot für eine veränderte Haltung, Überzeugung, Denkrichtung zu machen (Reframing), d.h. wir brechen keine Aufstellungen ab.

* SySt® sind keine isolierten Maßnahmen sondern in Vor- und Nachgespräche in Beratungs- und Therapieprozessen eingebettet. SySt® können segmentiert und in aufeinander folgenden Sitzungen wiederholt aufgegriffen und fortgeführt werden.

* In unserer weltanschaulichen und therapeutischen Haltung leben wir die wertschätzend stützende Haltung, wie wir sie von Virginia Satir kennen gelernt haben.

Mit Systemischen Strukturaufstellungen werden sowohl interne Systeme (innere Anteile, Symptome, Zustände und Werte, u.a.) als auch externe Systeme (Organisationen, Abteilungen, Teams, Drehbücher, politische Zusammenhänge u.a.) aufgestellt.