Lösungsfokussierte Krisenintervention und Grundlagen der Psychotraumatologie

DozentIn(nen)
Dauer
1-jährig

15.01.2025 - 05.09.2025
Ort
München
Anmeldeschluss 18.12.2024
Kosten
€ 2.290,00
Die Ausbildung ist nach aktuellem Stand gemäß § 4 Nr. 21a/bb UStG von der Umsatzsteuer befreit.
Voraussetzungen
keine
Abschluss
Die Teilnahme wird mit einem Zertifikat des SySt®-Instituts abgeschlossen.
Maximale Personenanzahl 25
4-jährige Ausbildung Für Teilnehmer*innen an unserer 4-jährigen Ausbildung zum Systemische(r) TherapeutIn bzw. BeraterIn sind insgesamt 12 Modultage anrechenbar:
Maximal anrechenbare Tage je Modul: 2 Tage Modul 3, 6 Tage Modul 7 und 4 Tage 8

Weitere Informationen

Informationen zur Ausbildung

als Grundlagenwissen für TherapeutInnen, Coaches und BeraterInnen

Dieses Kurzcurriculum des SySt®-Instituts richtet sich in gleichem Maße an TherapeutInnen, Coaches und BeraterInnen. Hélène Dellucci gibt als erfahrene Psychotraumatologin einerseits und exzellente Kennerin des lösungsfokussierten Ansatzes andrerseits, eine Einführung in die lösungsfokussierte Krisenintervention und die Grundlagen der Psychotraumatologie. Kenntnisse in diesen Bereichen sind aus SySt®-Sicht nicht nur für TherapeutInnen wesentlich; auch BeraterInnen und Coaches können hier notwendige Grundkenntnisse erlernen, um die durchaus häufiger auftretenden Fälle zu erkennen, bei denen die Themen und Aufträge ihrer KlientInnen mit traumatischen Vorerfahrungen zu tun haben und um erste Maßnahmen in Krisensituationen treffen zu können, Merkmale für die Notwendigkeit zur Weitervermittlung besser erkennen zu können und generell mit diesen Situationen angemessen umgehen zu können.

Dieses Kurzcurriculum erweitert Ihre professionelle Kompetenz auf wesentliche Weise.

Inhalte

Teil 1: Lösungsfokussierte Krisenintervention und Grundlagen der Psychotraumatologie

Der Körper als Ressource in der Traumatherapie: Einführung in den Themenkreis und Grundlagen der Stabilisierung bei Krisen in Therapie und Beratung.

Was ist eigentlich ein Trauma? Was ereignet sich im Körper, im Gehirn, wenn etwas Schlimmes geschieht? Kann man ein Trauma überhaupt mit einem lösungsfokussierten Ansatz angehen? In welcher Weise können wir den Körper so in die Traumatherapie miteinbeziehen, dass dieser zu einer Ressource wird?

In diesem Seminar wird veranschaulicht, wie Trauma definiert wird, wie es entsteht und wie der lösungsfokussierte Ansatz so angepasst werden kann, dass es möglich ist, eine unterstützende therapeutische Bindung aufzubauen, derart, dass unmittelbare Sicherheit und Autonomie gewährleistet sind. Adaptierungen dieser Kompetenz für mögliche Krisensituationen bei Beratungen und beim Coaching werden besprochen. Es werden Stabilisierungsmethoden angeboten, demonstriert und in Kleingruppen eingeübt.

Ansätze aus der Neurobiologie und der Sozialpsychologie werden diese Arbeit theoretisch begründen. Daraus folgen nützliche Arbeitshypothesen zur Arbeit für Menschen mit traumatischen Erlebnissen.


Teil 2: Trauma und Familie: Psychotraumatologie für Familien und Gruppen

Systemische FamilientherapeutInnen sehen die Familie als ein lebendes, aus Beziehungen aufgebautes System. Wie wirkt sich ein Trauma in der Familie aus? Welche Auswirkungen hat es, wenn in einer Familie ein Trauma entstanden ist, und wie kann es geheilt werden? Wie kann wirksame Traumaarbeit mit der Familie gewährleistet werden ohne dabei aus dem lösungsfokussierten Ansatz herauszufallen? Wie kann man mit Menschen an Familienzusammenhängen arbeiten, die kaum oder keine Familienkontakte haben? Eine Übertragung des Traumabegriffs auf Teamprozesse wird besprochen und die kreative Möglichkeit behandelt, wie dieser Ansatz zur Anwendung auf Teams angepasst werden kann.

In diesem Seminar werden kollektive Stabilisierungsmethoden vorgestellt und einfache Methoden zur Vorbeugung gegen kollektive Traumatisierungen. Es wird die Therapieplanung erörtert und angemessene Wege zur Traumaverarbeitung werden dargestellt. Ferner wird das Thema der sekundären Traumatisierung sowie das Thema der über Generationen hinweg weitergegebenen Traumata behandelt, das interessante Parallelen zu Prozessen in Organisationen aufweist.

 

Teil 3: Der Körper als Ressource bei komplexen Traumata und dissoziativen Störungen

Wenn chronische oder frühkindliche Traumatisierung tiefe traumatische Spuren hinterlassen hat, ist das Funktionieren oft sehr stark von Überlebensreflexen geprägt. Wenn dies in der Therapie nicht berücksichtigt wird, kommt es oft zu Blockaden und Therapie-Abbrüchen und die betroffenen Menschen berichten, dass ihnen selbst eine noch so gut gemeinte Hilfe die erhoffte Erleichterung nicht gebracht hat.

Abläufe dieser Art, die im Kontext von Traumata typisch sind, begegnen natürlich auch Coaches und BeraterInnen und auch für sie sind daher Kenntnisse über diese Abläufe von großem Nutzen. Wie können wir dann mit so schwer betroffenen Menschen arbeiten und trotzdem, und vor allem, lösungsfokussiert bleiben?

In diesem Seminar werden einige Arbeitsansätze vorgetragen, die es den TherapeutInnen und BeraterInnen erleichtern sollen, diese Überlebensreflexe besser zu verstehen und mit ihnen umgehen zu können. Das in den beiden vorherigen Seminaren Gelernte wird so angepasst, dass es auch für diese üblicherweise als schwierig angesehenen Fälle nützlich sein kann.


Teil 4: Die Genogrammarbeit und Stabilisierungsmethoden

In der systemischen Familientherapie ist das Erstellen eines Genogramms (einer grafischen Darstellung der Familienbeziehungen) eine wichtige Arbeitsform, um die Art und Weise der Zugehörigkeiten und Beziehungen darzustellen, und um Wiederholungen von Mustern, „psychische Erbschaften“ und Loyalitäten zu vergegenwärtigen. Das lösungsfokussierte Genogramm setzt den Schwerpunkt auf Ressourcen, und es umfasst alle Lebewesen und Werte, die in der Vergangenheit und in der Gegenwart unterstützend gewirkt haben bzw. wirken.

In der Traumatherapie werden durch die Genogrammarbeit zusätzlich die individuellen wie auch die kollektiven Überlebensressourcen erforscht; ferner wird dieses Verfahren hier als Diagnoseinstrument benutzt, um transgenerationelle Belastungen darzustellen, die dann verarbeitet werden können.

Für Kriseninterventionen ist die Kenntnis von Stabilisierungsmethoden wichtig. Als weiterer Schwerpunkt werden daher verschiedene Stabilisierungsmethoden aus lösungsfokussierter Sicht sein, diese Methoden werden demonstriert und in Kleingruppen eingeübt.

Termine, Zeiten & Orte

Termine

Lehrgang 13
Teil 1: -
Teil 2: -
Teil 3: -
Teil 4: -

Zeiten:

1. Tag 12:00 - 19:30 Uhr
2. Tag 10:00 - 18:30 Uhr
3. Tag 10:00 - 16:00 Uhr
 

Veranstaltungsort:

Bibliothek Varga, Leopoldstr. 118, 80802 München 

Teilnehmerstimmen

Ich habe die starke Praxisorientierung der Ausbildung sehr geschätzt.
Die Jahresfortbildung "Lösungsfokussierte Krisenintervention und Grundlagen der Psychotraumatologie" bei Dr.