SySt®-Intensiv: Mängel als gleichwertige Ressourcenquellen im erneuerten SySt®-Wertequadrat

DozentIn(nen)
Veranstaltungsdatum
-
Ort
München
Anmeldeschluss
Preis
1.090,00
inkl. Mwst.
Ausbildungspreis
880,00

Die 4-jährige Ausbildung zur/zum Systemische(r) TherapeutIn bzw. BeraterIn ist nach aktuellem Stand gemäß § 4 Nr. 21a/b UStG von der Umsatzsteuer befreit.
Module Für TeilnehmerInnen an unserer 4-jährigen Ausbildung zum Systemische(r) TherapeutIn bzw. BeraterIn sind folgende Module anrechenbar:
3 Tage Modul 1 oder 4 oder 1 Tag davon Modul 2

Weitere Informationen

Die in diesem Intensiv-Seminar vermittelten Ideen und Grundlagen bieten eine besonders große Anzahl von Anwendungsmöglichkeiten in den verschiedensten Bereichen – und Sie können sich darauf freuen, tiefreichende Zusammenhänge über strukturierte Übungssequenzen kennenzulernen. Sie werden bei einem Basisformat eine Neuerung kennenlernen, die in verschiedener Hinsicht überrascht: das erneuerte SySt®-Wertequadrat (SWQ*). 

Es baut auf dem bisherigen SySt®-Wertequadrat (SWQ) auf, nutzt aber viel deutlicher Mängel als den Ort, an dem neue Ressourcen entdeckt werden können. Beide bauen auf der nikomachischen Ethik von Aristoteles und den Arbeiten zum Wertequadrat von Friedemann Schulz von Thun auf. 

Schon das SWQ nahm dabei Aspekte der aristotelischen Syllogistik dazu und ergänzte die lemniskatenartige Grundbewegung bei Schulz von Thun um drei weitere Pfade durch das Wertequadrat, was zu einer erheblichen Erweiterung von Anwendungen bei der systemischen Arbeit mit Teams, beim systemischen Coaching und an anderen Orten führt. Diese zusätzlichen Pfade waren u.a. durch Ideen aus der Satirschen Arbeit und der Arbeit von Marshall Rosenberg beeinflusst, und bezogen den SySt®-Tetralemma-Prozess mit ein. 

Außerdem wurde die Idee einer Tugend Alpha als fortlaufende reflexive Verpflechtung eines Wertgegensatzes eingeführt, so dass kein Wert für sich eine Tugend ist und Werte sich nur dadurch schützen können, dass Gegenwerte respektiert werden („Tiefendemokratie“). 

Neben einer Einführung in diese Grundideen werden nun im erneuten Wertequadrat SWQ* überraschenderweise Mängel als nicht selten den Werten sogar überlegene Quellen zur Entdeckung ungenutzter Ressourcen deutlich und systematisch begründet. Wenn Werte „schwächeln“, kann aus einem lebendigen Mangel häufig viel leichter eine starke Ressource destilliert werden, als dies durch allmähliche Stärkung des geschwächten Werts gelingt. 

Eine Andeutung zu einer solchen geänderten Sichtweise gab es schon im bisherigen SWQ durch den vorgesehenen Wandel der Sicht von den Mängeln zuerst als Überbetonungen, dann als besondere Betonungen und schließlich als Fähigkeiten zur besonderen Betonung eines Wertes. 

Doch mit all diesen Umdeutungen war beim bisherigen SWQ ein direkter Zugang zu den Werten doch wichtiger geworden als selbst die umgewandelten Mängel, während beim erneuerten SWQ* die in der Praxis geborene Erfahrung viel deutlicher gewürdigt wird und gefördert werden kann, dass die für Lösungen entscheidenden Ressourcen über Mängel gleichwertig zugänglich sind wie über Werte. 

Und dadurch wird die Arbeit mit Wertequadraten im SySt®-Ansatz noch besser verträglich mit Sichtweisen im hypnosystemischen Ansatz von Gunther Schmidt beim Ambivalenz-Coaching, und bleibt zugleich im vollen Umfang mit dem asymmetrischen Lösungsbegriff im lösungsfokussierten Ansatz der Schule von Milwaukee vereinbar. 

In einem weiteren Schritt wird so das erneuerte SWQ* zu einem fraktalen Prinzip, das auch innerhalb jedes der Werte und jedes der Mängel angewendet werden kann. Wenn es um langfristige Verläufe geht, bekommt die Wertequadratarbeit damit ganz andere Möglichkeiten, um auch für Team- und Organisationsprozesse zur Geltung zu kommen.

Wie bei allen SySt®-Intensiv-Seminaren erhalten Sie umfangreiche Materialien, eine verlängerte tägliche Seminarzeit, kundig begleitete Übungen und einen auf max. 20 Personen beschränkten Teilnehmendenkreis. Das Seminar ist sehr übungsintensiv und bietet viele Gelegenheiten zu Anwendungen auf eigene Fragestellungen.

Ort:

Bibliothek Varga, Leopoldstr. 118, 80802 München  

Zeiten:

1. Tag: 11.00 – 14.00 und 16.30 – 20.00 Uhr
2. Tag: 10.00 – 13.00 und 15.30 – 20.00 Uhr
3. Tag: 10.00 – 13.00 und 15.30 – 19.30 Uhr